Der "klassische" Einzelhandel geht unter und wird immer weiter verdrängt. Junge Menschen (sogenannte Millennials) kaufen nur noch Online. Diese Vorstellung und Bedenken sind welche von vielen in den Köpfen sowohl von Verbrauchern, als auch Unternehmern. Sieht die Zukunft des Handels wirklich so aus? Mittlerweile gibt es viele Statistiken über jahrelange Entwicklungen, die viele "Vorurteile" über den E-Commerce relativieren oder gar wiederlegen.
In unserem Blogbeitrag stellen wir Ihnen einige Fakten des E-Commerce vor, die oftmals selbst uns überrascht haben.
1. Den größten Anteil an "Online-Shoppern" stellt tatsächlich die Gruppe der 30-59 Jährigen mit 26,8 Mio in Deutschland, deutlich vor den 14-29 jährigen mit 11,8 Mio. Selbst bei den über 60 Jährigen haben 6,7 Mio einen Onlinekauf getätigt (alle Zahlen gelten für das Jahr 2017 ;Quelle: Statista). Natürlich lassen sich diese Zahlen mit der Demographie in Deutschland relativieren. Aber das Klischee, dass Online-Bestellungen am meisten von den Millennials genutzt wird ist somit wiederlegt.
2. Seit 2010 stieg das Volumen der Ladenverkäufe um 17% an, aber die Anzahl der Ladenbesucher sank um 60% (Quelle: Google-Daten aus den USA, November & Dezember 2010 gegenüber 2016). Ein weiterer häufig verbreiteter Irrtum ist, dass Kunden in ein Ladengeschäft gehen und dann doch online kaufen. Jedoch ist das genaue Gegenteil der Fall. Kunden recherchieren online und kaufen doch oftmals im Laden. 64% der Ladenverkäufe sind digital beeinflusst, Tendenz steigend (Quelle: Deloitte, Digital Influence Report: US Findings, Februar 2016). Selbst direkt im Laden werden Online Recherchen ausgeführt. 43% der Verbraucher haben dies bereits getan (Wordstream, 2016). Somit lässt sich zusammenfassen: Es stimmt nicht, dass Kunden in ein Geschäft gehen und dann doch meistens online kaufen. Die Kunden gehen vielmehr bereits informiert in ein Geschäft und kaufen gezielt mit Hintergrundwissen.
3. 95% der Kunden schätzen gründliche, qualitativ hochwertige Unterstützung mehr als Geschwindigkeit. (Growth Hackers, 2017). Im Gegensatz zu der Vorstellungen selbst bei einer freundlichen und kompetenten Beratung bestellen Kunden oftmals trotzdem bei Amazon, zeigt sich die eben genannte Statistik. Verbraucher schätzen Beratung und Service nach wie vor, nur in einer anderen Form als früher. Was früher im direkten Gespräch kommuniziert wurde wird sich heute online "angelesen". Wenn Sie für Kunden online erreichbar sind und Ihnen Informationen zur Verfügung stellen, kann das auch für ihr Ladengeschäft nur förderlich sein.
4. 75% der Verbraucher kaufen eher bei Einzelhändlern ein, die ihre Inhalte personalisieren. (Accenture, 2017). Durch den Online-Handel geht immer mehr der direkte Kontakt zum Kunden verloren? Im Gegenteil! Sie können und sollten Ihre Inhalte ideal an Ihre Kundengruppen anpassen und diese so persönlich besser erreichen. Personalisierte Mails und auch ein Live-Chat auf der Website gehören mittlerweile immer mehr zum Standard im E-Commerce.
5. 86% der Verbraucher gaben an, dass sie Marketing-E-Mails von Unternehmen erhalten möchten, mit denen sie mindestens monatlich Geschäfte machen (Statista, 2016). Weit verbreitet ist es zu glauben, dass durch die vielen Anbieter im Netz Kundentreue immer weniger wird. Dies ist falsch, Sie können von der Treue Ihrer Kunden sogar mehr profitieren als jemals zuvor. Ein Kunde kann heute ein richtiger "Fan" werden in dem er Ihre Social Media Post "liked" und Ihre Produkte online bewertet (75% der Bewertungen auf E-Commerce-Websites geben die vollständigen 5-Sterne an. Quelle: YOTPO, 2017). Halten Sie Ihre treuen Kunden stets informiert. Auch die klassische "Mund-zu-Mund Propaganda" stirbt nicht aus.
Fazit: Der klassische Einzelhandel und der E-Commerce können derzeit und wohl auch in Zukunft sehr gut parallel zueinander bestehen. Vielmehr können Händler sogar vom "Online- zu Offline- Effekt" profitieren, indem Sie über eine Online Präsenz auch ihr Ladengeschäft stärken. Lesen Sie mehr zum "Online- zu Offline -Effekt" in unserem passenden E-Book: